Rosinen picken

Schon während meines Architekturstudiums hatte ich immer das Gefühl, dass ich einmal selbständig arbeiten werde. Nach drei Jahren in einem Büro und der Ziviltechnikerprüfung, habe ich von allen Seiten gehört, wie schwierig die Selbständigkeit ist  - unsicher, ganz viel Arbeit, dauernd Stress,... 

Mir wurde auch immer wieder eindringlich gesagt, dass ich auch die Arbeiten machen muss, die mir nicht so viel Freude machen - ... also Polierplanung, Bauleitung und technische Detail-zeichnungen.

Aus irgendeinem Grund habe ich nicht auf diese Stimmen gehört. Ich war aus vollem Herzen überzeugt, dass es auch anders gehen kann. Ich habe anfangs für verschiedene Büros gearbeitet und nebenbei selbst Aufträge angenommen. Ich wusste genau, was mir an der Architektur besondere Freude macht - die Gespräche mit den Menschen, die in dem Gebäude wohnen werden (Bedürfnis-Analyse) und die Entwurfsplanung. Diese Bereiche habe ich bewusst gestärkt und durch viel Übung immer mehr verbessert. Ich habe mir aus dem großen Bereich der Architektur "meine persönlichen Rosinen herausgepickt". Und ich habe nach und nach die anderen Bereiche reduziert.

Diese Spezialisierung im Bereich Architektur gab mir den Freiraum, mich auch in anderen Bereichen - zuerst in der Malerei - zu betätigen. Und ich habe auch dort mir wieder genau ausgesucht, was mir besondere Freude macht - die abstrakte Malerei mit Musik und die Arbeit mit Menschen, die auch gerne kreativ werden wollen, im Rahmen meiner Workshops.

 

Ich habe immer wieder viele Ideen und große Freude in der Umsetzung von neuen Dingen. Deshalb lasse ich mich gerne von meiner inneren Stimme leiten, die mir die Kraft und Energie gibt, mich an verschiedenste Aufgaben heranzuwagen und immer wieder etwas Neues zu beginnen.

Der Schritt in die Selbständigkeit war eine der wichtigsten Entscheidungen in meinem Leben. Auch wenn nicht immer alles glatt läuft und es immer wieder auch Enttäuschungen und schwierige Phasen gibt, genieße ich die Freiheit, das zu tun, was mir Freude macht, so sehr, dass alles andere zweitrangig ist.